13. November 2024, 19.00 Uhr, Romanischer Saal der Erzabtei St. Peter
PD Dr. Georg Stöger und Elias Knapp MA: Was waren ein Gulden, eine Krone, ein Schilling wert? Der Salzburger Kaufkraftrechner als Online-App
Oft fragt man sich, wie viel eine bestimmte Geldmenge eigentlich wert war: Etwa wenn 1688 in einem Lungauer Hexenprozess insgesamt 292 Gulden 4 Schilling und 24 Kreuzer „Uncosten“ anfielen, wenn Leopold Mozart 1755 für „Music zur Hochzeith“ 33 Gulden bezahlt wurden, wenn 1910 eine 70jährige Witwe in Rauris 10 Kronen jährliche Armenunterstützung erhielt oder 1947 die monatliche Miete für eine „kleine Dachwohnung“ in der Maxglaner Römergasse 20 Schilling ausmachte. Für den Zeitraum von 1477 bis 2020 berechnet der Kaufkraftrechner (online unter https://kaufkraftrechner.wohlstandsgeschichte.at/), wie viel Brot oder Fleisch man für einen bestimmten Geldbetrag kaufen konnte und wie lange man dafür arbeiten musste. Der Vortrag stellt zunächst den Rechner vor, erläutert Funktionsweise und Datenbasis und zeichnet dann die Entwicklung von Salzburger Reallöhnen für den Zeitraum zwischen dem späten 15. Jahrhundert und der Mitte des 19. Jahrhunderts nach: Wie veränderten sich die Reallöhne in der Langzeitperspektive, wie in Krisen, z.B. während der Teuerungen 1770-73 und 1816/17? Abschließend werden Desiderate und Erweiterungsmöglichkeiten in Bezug auf den Rechner und die Reallöhne thematisiert.