10. Jänner 2024, 19.00 Uhr Romanischer Saal der Erzabtei St. Peter
Dr.in Eva Neumayr: Josepha Gräfin von Paumgarten und ihre Musiksammlung
Die Gräfin von Paumgarten war diejenige, die Wolfgang Amadé Mozart in München die Wege für „Idomeneo“ ebnete. Zum Dank dafür schrieb er die Szene „Misera, dove son? – Ah non son io che parlo“ KV 369, machte sie aber auch in einem Brief zur „Favoritin“ des Kurfürsten Carl Theodor, eine Bezeichnung, die ihr geblieben ist. Die Musiksammlung der Gräfin von Paumgarten, die eine ausgezeichnete Sängerin gewesen sein muss und viele Abschriften von Mozarts italienischen Opern besaß, befindet sich heute in Salzburg und wird gegenwärtig wissenschaftlich ausgewertet.
24. Jänner 2024, 19.00 Uhr Romanischer Saal der Erzabtei St. Peter
Lukas Fallwickl BA MA: „Das österreichische Sibirien“ – Klima, Landwirtschaft und Ernährung im Lungau, ca. 1770–1930 Über Jahrhunderte war das Leben im Salzburger Lungau von Kälte, Unwirtlichkeit und Armut geprägt. Seine spezielle geografische Lage verursachte eine klimatische Sonderstellung sowie starke Abgeschiedenheit, die für die wirtschaftliche Versorgung in der Region stets große Schwierigkeiten bedeuteten. Insbesondere im 19. Jahrhundert, als erste wissenschaftliche Klimabeobachtungen dem Lungau den Ruf eines „österreichischen Sibirien“ verliehen, sank die Bevölkerungszahl auf einen historischen Tiefstand. Untersucht wird, mit welchen Strategien die lokale Bevölkerung versuchte, sich in ihrer Wirtschaftsweise an die Widrigkeiten der Region anzupassen und welche landwirtschaftlichen Besonderheiten daraus erwuchsen. Darüber hinaus stehen die entsprechenden Ernährungsmöglichkeiten und Küchentraditionen im Fokus.
7. Februar 2024, 19.00 Uhr Romanischer Saal der Erzabtei St. Peter
Prof. P. DDr. Alkuin Schachenmayr: Die Edmundsburg am Mönchsberg als karitative Einrichtung, 1851–1959 Wegen ihrer herausragenden Lage und ästhetischen Qualität ist die Edmundsburg ein bekanntes Bauwerk der Salzburger Skyline. Da sie von der Abtei St. Peter errichtet und nach Abt Edmund Sinnhuber (1631–1702) benannt wurde, ist sie in Neuzeit und Moderne stets mit dem Benediktinerkloster in Verbindung gesetzt worden, doch der Eindruck täuscht. Erst Sinnhuber hat sie erworben, und das Haus blieb verhältnismäßig kurz (1694 bis 1834) im Besitz von St. Peter. Seit 1851 war sie eine Sozialeinrichtung für bedürftige Schüler und gehörte der Erzdiözese. Kaiserin Caroline Auguste hat die Einrichtung gestiftet und Benediktinerpater Petrus Egerer (St. Peter) hat sie als Institution aufgebaut. Ohne Egerer wäre das Projekt gescheitert, aber über seine Führungsleistung hinaus waren es überwiegend Kreuzschwestern, nicht Benediktiner, die den Alltag der Edmundsburg gestalteten. Eine Auseinandersetzung mit dieser „Anstalt“ erschließt also ungewöhnliche Perspektiven auf Kirche und Gesellschaft im 19. und 20. Jh., als die Schülerschaft des Hauses im Leben der Stadt präsent war. Erfolge und Misserfolge der Einrichtung waren immer wieder Thema in der Salzburger Öffentlichkeit.
28. Februar 2024, 19.00 Uhr Romanischer Saal der Erzabtei St. Peter
Anna Heitzmann: Das ehemalige Barbaraspital in Tamsweg 1494 wurde das Bürgerspital St. Barbara in Tamsweg errichtet und es blieb bis 1961 in Betrieb.
Wie veränderte sich die Funktion des Spitals im Lauf der Jahrhunderte? Wie wurde das Spital verwaltet? Und was geschah mit dem Gebäude mach der Schließung des Spitals? Anna Heitzmann versuchte in ihrer Vorwissenschaftlichen Arbeit durch umfangreiche Archivrecherchen diesen Fragen auf den Grund zu gehen und präsentiert eine Zusammenfassung ihrer prämierten Arbeit am Bundesgymnasium Tamsweg.
13. März 2024, 19.00 Uhr Romanischer Saal der Erzabtei St. Peter
Mag. Markus Bürscher M.A. (LIS): Max Gmachl – Priester, Gelehrter, Dichter, unbequemer Geist
Max Gmachl (geb. 1885) wuchs in Itzling in sehr bescheidenen Verhältnissen auf, wurde 1907 zum Priester geweiht, wurde 1910 zum Doktor der Theologie und 1916 zum Doktor beider Rechte promoviert und war an verschiedensten Stellen als Seelsorger tätig. Sein kritischer Geist und die ausgesprochene Streitbarkeit wurden durch seine politische Aktivität in der Gemeinde Hallein öffentlich sichtbar und zum Gegenstand zahlreicher Artikel in der zeitgenössischen Salzburger Presse. Während der Nationalsozialistischen Herrschaft bereiteten ihm diese Charaktereigenschaften große Schwierigkeiten. In Erinnerung bleibt er aber vor allem als Dichter. Mit spitzer Feder kommentierte er das religiöse und politische Zeitgeschehen, die geistlichen Karrieren seiner Freunde und Nachbarpfarrer, aber auch das eigene Leben. Anhand von Originaltexten wird der Lebensweg Gmachls vom Aushilfspriester zum Henndorfer Dichterpfarrer und zum ruhigen Lebensabend im Kloster Goldenstein nachgezeichnet.